Advanced Product Quality Planning (APQP): Qualität vorausplanen
Vorausschauendes Qualitätsmanagement kann die Kosten der Produktentstehung signifikant reduzieren. Dafür müssen Unternehmen allerdings Probleme wie mangelnde Risikotransparenz und Silo-Denken in der Zusammenarbeit der beteiligten Abteilungen überwinden. Diese Aufgaben kann Advanced Product Quality Planning lösen.
Was ist APQP?
APQP (Advanced Product Quality Planning) ist ein strukturierter Ansatz, der eine Vielzahl bewährter Maßnahmen und Methoden zur Qualitätsvorausplanung vereint. Ursprünglich in der Automobilindustrie entwickelt, kommt er heute auch in Branchen wie Luftfahrt oder Medizintechnik zum Einsatz.
Im Wesentlichen zielt APQP darauf ab, die Qualität eines zu realisierenden Produktes bereits während der Definition und Entwicklung abzusichern. Der Produktentstehungsprozess wird dabei in fünf Phasen geteilt, in denen multifunktionale Teams mit Know-how aus allen relevanten Fachbereichen (Design, Produktion, Einkauf etc.) an der zeitgerechten Umsetzung von Key Business Deliverables (KBD) arbeiten:
Key Business Deliverables sind Instrumente, mit denen Unternehmen die Qualitätsvorausplanung im Rahmen von APQP durchführen – zum Beispiel Design- und Prozess-FMEA oder Production Preparation Planning (PPP). Während der fünf APQP-Phasen können zahlreiche KPDs Anwendung finden. Welche KBDs sinnvoll sind, entscheiden die Führungskräfte im Rahmen eines Assessments vor jedem Projekt mit Blick auf die Produktanforderungen neu.
Welche Vorteile hat APQP für Ihr Unternehmen?
Die einzelnen Phasen finden bewusst nicht sequentiell, sondern in Teilen parallel statt. Das ermöglicht dem APQP-Team, bereits beim (Pre)-Design alle relevanten Perspektiven einzunehmen und z. B. schon Anforderungen an die Industrialisierung des Produktes zu berücksichtigen. Es entsteht eine neue Form der Transparenz hinsichtlich der Folgen, die sich aufgrund von Fehlern im Produkt- oder Prozess-Design ergeben können. Risiken, die den Produktentstehungsprozess negativ beeinflussen und immense Folgekosten verursachen können, lassen sich darauf aufbauend in einer frühen Phase massiv reduzieren.
APQP schafft die Basis für ein fehlerfreies Produkt-Design und dazu passende, effiziente Produktionsprozesse. Damit einher geht eine Transformation der bereichs- und firmenübergreifenden Zusammenarbeit: Advanced Product Quality Planning bezieht konsequent alle relevanten Produkt- und Prozessbeteiligten im Rahmen eines multifunktionalen Teams ein. Diese strukturierte Form der Kommunikation führt zu effizienter entwickelten, verlässlicheren Produkten – und damit zu mehr Kundenzufriedenheit.
Wie können Sie APQP in Projekten einsetzen?
Unternehmen, die Advanced Product Quality Planning einführen, greifen in der Regel auf bewährte Instrumente, Prozesse und ihr Erfahrungswissen („Lessons Learned“) zurück. APQP erfindet das Rad nicht neu. Die Herausforderung besteht darin, den Ansatz bereits zu Beginn eines Entwicklungsprojekts störungsfrei anzuwenden und die richtigen KBDs auszuwählen.
Wir selbst setzen bei der Einführung von APQP auf ein pragmatisches Vorgehen. Anhand einer GAP-Analyse identifizieren wir die Lücken, die im Unternehmen für den APQP-Einsatz geschlossen werden müssen. Sind die notwendigen Voraussetzungen getroffen, begleitet unser eingespieltes APQP-Team den Kunden in allen Phasen bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen. Dieses Vorgehen stellt eine schnelle, störungsfreie und zielgerichtete Implementierung sicher.