Audi AG

Neues Audi Werk in Mexiko: Ingenics profiliert sich bei der Lieferantenentwicklung

Hier ist die frühzeitige Lieferantenentwicklung ein ganz entscheidender Faktor

Die Audi AG hat im mexikanischen Bundesstaat Puebla ihr erstes Werk auf dem nordamerikanischen Kontinent eröffnet. Ingenics konnte auf mehreren Ebenen zum erfolgreichen Start der SUV-Produktion beitragen. Von besonderer Bedeutung war die Aufgabe der Lieferantenentwicklung: In 18 Monaten wurden über 40 Zulieferer bei der Errichtung neuer Werke im unmittelbaren Umfeld der neuen Fabrik sowie rund 20 Zulieferer bei der Ertüchtigung bestehender Fabriken begleitet.

Die wichtigsten Projektergebnisse und Ingenics Leistungen:
Kunde
Audi AG
Ergebnisse
  • Übersicht über die zu lokalisierenden Lieferanten – 1 Ansprechpartner
  • Transparenz im Projektstatus durch Abgleich/Tracking der Projektterminschiene zum tatsächlichen Projektstand

  • Berücksitchtigung planerischer als auch umsetzungsrelevanter Kriterien in der Bewertung des Projektstandes (Fabrik/Personal)

  • Sicherheit in der Lokalisierung der Lieferantenstruktur – Einhaltung Qualitäts- und Terminziele

In die Entstehung des ersten eigenständigen Audi-Produktionswerks in Nordamerika war Ingenics auf mehreren Ebenen involviert: sowohl in der Fabrik- und Produktionsplanung als auch bei der Lieferantenentwicklung.

In San José Chiapa im Bundesstaat Puebla produziert Audi Mexico seit Anfang 2017 mit dem SUV Q5 eines der erfolgreichsten Modelle der vergangenen Jahre für den gesamten Weltmarkt. Die angepeilten 150.000 Fahrzeuge pro Jahr werden auf einem neu erschlossenen Gelände hergestellt, das mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei, Montagehallen und Logistik-Park gut 460 Hektar umfasst.

Der Lieferantenentwicklung kam insofern eine besondere Bedeutung zu, als bis zu 16.000 der rund 20.000 neuen Arbeitsplätze auf Zulieferer entfallen, die zum großen Teil in der unmittelbaren Umgebung des neuen Werks angesiedelt wurden. Die Strategie des Premium-Herstellers war es, optimale Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass zum SOP nicht nur die eigene Produktion bereitstand; auch sämtliche Zulieferteile sollten von Anfang an im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen. Dafür mussten alle Lieferanten ihre Produktion mit hoher Synchronität starten können.

Um sicherzustellen, dass alle Zulieferunternehmen in der Lage sein würden, in der gewünschten Qualität und im erforderlichen Umfang zu liefern, wurde ein mehrteiliges Programm zur Lieferantenentwicklung aufgesetzt. Angesichts der Erfahrungen der Ingenics AG in der weltweiten Fabrikplanung wurden dieser zwei Bausteine übertragen: Neben der Planung der Montage und der logistischen Versorgung mit entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen handelte es sich um die Aufgabe der Lieferantenentwicklung.

Letztere war zunächst als reine Greenfield-Planung gedacht gewesen, da die Mehrzahl der Teile durch Zulieferbetriebe vor Ort gefertigt werden sollten. Es stellte sich jedoch heraus, dass einige Zulieferer bereits Fabriken in anderen Regionen Mexikos betrieben, die im Kern den Anforderungen genügten, jedoch nicht aus dem Stand über die erforderlichen Kapazitäten verfügten. Diese Unternehmen mussten sich nicht in Werksnähe ansiedeln, jedoch wie alle anderen Zulieferer an einem Monitoring-Prozess auf der Basis der von Audi und Ingenics gemeinsam entwickelten Verfahren beteiligen.

Audi hatte Ingenics ein Grundkonzept vorgegeben, auf welches das Tracking der Fabrikentstehung bei künftigen Lieferanten aufbauen sollte. Dementsprechend „lotste“ Ingenics die potenziellen Zulieferer über Meilensteine wie „Genehmigungsverfahren durchgeführt“ oder „Halle ist wetterfest“. Insgesamt waren 17 Projektphasen zu bewältigen und zumindest mittels Checklisten als Prüfpunkte nachweislich erfolgreich abzuschließen.

Zwischen Frühjahr 2015 und Spätsommer 2016 begleitete Ingenics mehr als 60 Zulieferer, von denen jeder einzelne vor Millionen teuren Investitionen stand, auf ihrem Weg nach Mexiko. In jedem Fall wurde zunächst im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung die Systematik erklärt und die potenziellen Lieferanten auf die Meilensteine verpflichtet. Jeder erreichte Schritt musste fristgerecht – z. B. durch Fotos – belegt und durch Planungsunterlagen bestätigt oder durch einen Besuch von Ingenics verifiziert werden.

Vor Ort überwachte das Ingenics Team den Aufbau der Fabrikstrukturen, nahm Meilensteine ab und dokumentierte sie. Die von Ingenics entwickelten Methoden erlaubten eine ganzheitliche Analyse mit Visualisierungs-Tools. Auf der Basis von objektiven Daten und detaillierten Analysen konnte der Fortschritt durchweg transparent dargestellt werden. Um sicherzustellen, dass neben der Infrastruktur die richtige Anzahl an Mitarbeitenden in den entsprechenden Qualifikationsprofilen rechtzeitig verfügbar waren, erweiterte Ingenics, initiiert von Audi Production Readiness, den Baustein „Greenfield“ um den Aspekt „Personal- und Qualifikations-Tracking“.

Mit dem SOP übernahm Audi die Beziehungen zu den Zulieferern in eigene Regie.