Oerlikon Leybold Vacuum GmbH

Strategische Neuausrichtung der Vorgabezeitenermittlung für die Produktions-Zeitwirtschaft bei Oerlikon Leybold Vacuum

Genaue Vorgabezeiten helfen, die Auslastung der Produktion zu optimieren

Eine systematische Prozessverbesserung im Unternehmen setzt eine nachhaltige Strategie für die Ermittlung von Arbeitsplanzeiten voraus. Die strategische Neuausrichtung der Produktions-Zeitwirtschaft im Rahmen eines Projekts bei der Oerlikon Leybold Vacuum macht deutlich, welche Effekte möglich sind. Mit der effizienten transparenten Methodik zur Vorgabezeitbestimmung wurden auch die Grundlagen für die systematische Erfassung von Abweichungen zu den Planzeiten geschaffen.

Die wichtigsten Projektergebnisse und Ingenics Leistungen:
Kunde
Oerlikon Leybold Vacuum GmbH
Ergebnisse
  • Definition eines Standard-Arbeitsplanes sowie den Anforderungen einer zeitgemäßen Zeitwirtschaft
  • Erarbeitung der Prozessabläufe und einer Besprechungslandschaft als Regelkreis für Prozess-Störungskosten und Basis für eine kontinuierliche Prozessverbesserung
  • Effizientes kundenspezifisches Zeitbausteinsystems
  • Bereitstellung von Schulungsunterlagen
  • Training der Multiplikatoren

Die strategische Neuausrichtung der Produktions-Zeitwirtschaft im Rahmen eines Projekts bei der Oerlikon Leybold Vacuum hat deutlich gemacht, welche Effekte eine systematische Prozessverbesserung auszulösen vermag, wenn sie planmäßig auf den Weg gebracht und konsequent voran getrieben wird. Voraussetzung war deshalb eine nachhaltige Strategie für die Ermittlung von Arbeitsplanzeiten. Mit einer effizienten transparenten Methodik zu ihrer Bestimmung wurden gleichzeitig die Grundlagen für die systematische Erfassung von Abweichungen zu den ermittelten Vorgabezeiten geschaffen.

Ehe das Management der Oerlikon Leybold Vacuum beschlossen hatte, sich an Ingenics zu wenden, waren die Vorgabezeiten auf Basis von Erfahrungswerten mit vergleichbaren Produkten geschätzt oder durch Fortschrittszeitmessungen festgelegt worden. Ein solches Vorgehen ist erfahrungsgemäß mit dem Nachteil verbunden, dass, um stets ausreichende Ressourcen für die Produktion vorhalten zu können, die Vorgabezeiten nach Verbrauchszeitabweichungen oder Prozessstörungen regelmäßig erhöht, aber nicht reduziert wurden.

Natürlich konnte dies nur dazu führen, dass vorhandene Verbesserungspotenziale in den Prozessen nicht systematisch identifiziert wurden – und dass umgesetzte Potenziale nicht oder nur schwer in den Vorgabezeiten berücksichtigt werden konnten. Der Ansatz für eine positive Veränderung dieser Situation war, eine effektive, transparente und reproduzierbare Methodik für die Vorgabezeitermittlung zu etablieren, die eine gezielte Identifikation von Potenzialen und ihre vorgabewirksame Umsetzung ermöglichte, um die Arbeitsstationen und Fertigungslinien auf nachvollziehbare Weise auszulasten und auszutakten.

Dafür wurde zum Projektstart eine umfassende Voranalyse der IST-Situation vorgenommen und die Potenziale auf der Grundlage der bestehenden Arbeitsplanvorgaben ermittelt. Außerdem untersuchte man die einzelnen Produktionsbereiche auf anwendbare Methoden zur Erstellung von Vorgabezeiten. Im Rahmen eines Workshops wurde in der Konzeptphase ein SOLL-Prozess für den Umgang mit Prozessstörungen entwickelt. Gemeinsam wurden dann der Fachprozess Zeitwirtschaft – und damit verbunden, die Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten – definiert. Auf der Grundlage der dabei gewonnenen Erkenntnisse konnte eine geeignete Software für die systematische Vorgabezeitermittlung ausgewählt und implementiert werden.

In enger Zusammenarbeit mit den Ingenics Experten entwickelte schließlich ein Projektteam aus Industrial-Engineering-Mitarbeitenden und Betriebsratsvertretern ein unternehmensspezifisches Kalkulationsbausteinsystem mit dazugehörigem Regelwerk als eine effektive, transparente und reproduzierbare Methodik zur Vorgabezeitbestimmung, die in der anschließenden Pilotphase umfassend auf seine Praktikabilität und Effizienz getestet wurde. In der darauf folgenden Qualifizierungsphase wurden sämtliche betroffenen Mitarbeitenden in rollenorientierten individuellen Trainings zum Kalkulationsbausteinsystem und zu den entsprechenden Prozessen geschult.

„Mithilfe von Ingenics haben wir eine Methode zur Vorgabezeitbestimmung etabliert, die es uns ermöglicht, über alle Standorte eine systematische Zeitwirtschaft zu betreiben – und somit unsere Produktion optimal auszulasten.“
Dr. Jörg Kindler, Oerlikon Leybold Vacuum GmbH
damals Director Global Production Oerlikon Leybold Vacuum GmbH

Während der finalen Rolloutphase wurden die Mitarbeitenden in ihren neuen Rollen bei der Vorgabezeitermittlung und beim Abweichungsmanagement gecoacht. Über zusätzliche Audits können die Bausteinsystementwicklung und das einheitliche Vorgehen bei der Vorgabezeitermittlung künftig nachhaltig sichergestellt werden.

Mithilfe der Unterstützung von Ingenics wurde so eine Methode zur Vorgabezeitbestimmung etabliert, die es der Oerlikon Leybold Vacuum ermöglicht, alle Standorte weltweit übergreifend, eine systematische Zeitwirtschaft zu betreiben – und somit die Produktion insgesamt optimal auszulasten. Ebenso erlaubt es das Zeitwirtschaftssystem, im Bereich Systembau und Service kundenspezifische Lösungen unter optimierten Fertigungszeiten anbieten zu können, was die Wettbewerbsfähigkeit der Oerlikon Leybold Vacuum weiter stärkt.