Luftfahrt

Luftfahrt: Beratung für die neue Ära des Flugverkehrs

Der Luftverkehr hat seinen Tiefpunkt aus dem Jahr 2020 überwunden. So steigt seit einiger Zeit nicht nur die Auslastung der Flugzeuge und das Verkehrsaufkommen auf den Airports. Auch die OEMs erhöhen ihre Produktionsraten wieder nachhaltig und konsequent in Richtung Vorkrisenniveau. 

Was im operativen Flugbetrieb zunächst nach einer langsamen Erholung aussah, entwickelt sich mehr und mehr zu einem unerwarteten sprunghaften und dauerhaften Anstieg der Nachfrage, was Airlines und Flughäfen vor große Herausforderungen stellt. Tausende Flugannullierungen, massive Verspätungen und Chaos bei der Passagier- und Gepäckabfertigung sind weltweit die Folge.

Die gesamte Luftfahrtbranche – Hersteller, Airports bis hin zu den Airlines -  bewegt sich nach wie vor in einem Sturm, der für sie ohne neue Strategien, Prozesse und Methoden große Risiken birgt. Als Luftfahrtberatung unterstützen wir diese Unternehmen bei der Steigerung ihrer Performance sowie der Planung und Realisierung von Lösungen in Kernbereichen wie Operations, Qualitäts- und Supply-Chain-Management sowie Nachhaltigkeit. 

Luft- und Raumfahrt befinden sich im Wandel

Die Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie sowie die sprunghafte Erholung werden die Luftfahrtbranche nachhaltig verändern. Dies verdeutlicht ein Blick auf einige zentrale Themen, die Luft- und Raumfahrtunternehmen im Zuge des Wiederanlaufs der Industrie in den Griff bekommen müssen:

Personal

Viele Unternehmen entlang der Lieferkette mussten während der Krise trotz Kurzarbeit ein Viertel, teilweise sogar die Hälfte ihrer Belegschaft reduzieren. Daher sind viele hervorragend ausgebildete Fachkräfte in andere Branchen gewechselt. Dementsprechend ist der Bewerberpool für die Luft- und Raumfahrtindustrie kleiner geworden. 

Ramp-Up & Lieferperformance

Insbesondere für die Single-Aisle-Programme bereitet sich die gesamte Supply Chain im Bereich Commercial Aviation auf einen massiven Wiederanlauf vor. Aktuell sind die Produktionsraten für viele Firmen noch beherrschbar. Dennoch sehen wir auf beiden Seiten des Atlantiks bereits große Probleme hinsichtlich Qualität und Lieferfähigkeit. 

Supply Chain

Um das wirtschaftliche Überleben und die Liquidität während der Pandemie sicherzustellen, haben viele Luftfahrtunternehmen ein striktes Cash-Containment aufgesetzt. Infolgedessen wurden Lagerbestände drastisch reduziert und Sicherheitsbestände auf null gefahren. Negativen Einfluss auf die gesamte Supply Chain nahmen auch unsichere Vorhersagen seitens der OEMs sowie mangelnde Transparenz entlang der Lieferkette (Bullwhip-Effekt). Diese Faktoren erschweren den geplanten Wiederanlauf und führen zu weiteren Unsicherheiten. Dass Rohmaterialien 2021/2022 nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen würden, war darüber hinaus nicht abzusehen. Die Folge sind Unsicherheiten in der Planung und Liefertreue sowie Preissteigerungen. 


Nachhaltigkeit wird unternehmerische Verantwortung

Neben diesen krisenbedingten Baustellen zwingen gesetzliche Anforderungen (z. B. das Lieferkettengesetz der Bundesregierung), aber auch der gesellschaftliche Druck die Branche dazu, ihren Carbon Footprint massiv zu reduzieren. Hieraus ergeben sich vollkommen neue Fragen für Management und Führungskräfte: 

  • Wie lässt sich Luft- und Raumfahrt nachhaltig gestalten und wie kann emissionsfreies Fliegen Wirklichkeit werden? 

Emissionsfreies Fliegen

OEMs treiben aktuell ihre Vision der Entwicklung und Indienststellung eines emissionsfreien Flugzeuges bis 2035 sehr stark voran. Dieser Wandel (inklusive der dazugehörigen Infrastruktur) wird die Industrie im kommenden Jahrzehnt maßgeblich prägen und verlangt vielfältige neue Lösungen, auch im Hinblick auf Produktionsnetzwerke und Fabrikstrukturen. Als Kerntechnologie gilt in diesem Prozess das Thema Wasserstoff. Eine wichtige Brückentechnologie ist Synthetic Aviation Fuel, eine klimafreundliche Alternative zu fossilem Kerosin. 

Luft- und Raumfahrtunternehmen müssen in ihre Zukunft investieren

Als Unternehmensberatung beobachten wir derzeit ein schnelles Wachstum in vielen Segmenten der Luft- und Raumfahrtindustrie. Beispielsweise investieren Unternehmen nach wie vor hohe Summen in aufstrebende Technologien wie Wasserstoff sowie emissionsfreies und autonomes Fliegen. 

Diese Unternehmen haben erkannt, wie wichtig es ist, den Weg für die nächste Generation der Luft- und Raumfahrtfertigung zu bereiten. Dafür gilt es u. a., Technologien zur Steigerung von Effizienz sowie Qualität zu nutzen und Mitarbeitenden mehr Zeit für die Entwicklung von Strategien und Lösungen für bessere Geschäftsergebnisse zu geben. 

Zugleich muss OEM und Lieferanten beim Einsatz ihrer Ressourcen der Spagat zwischen Kurz-, Mittel- und Langfristigkeit gelingen. Einerseits gilt es, den geplanten Re-Ramp-up unter schwierigen Umständen zu meistern. Andererseits dürfen sie Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und kommende Flugzeuggenerationen keinesfalls aus dem Auge verlieren. 

Aus unserer Sicht gibt es aktuell vier zentrale Handlungsfelder, die OEMs und Lieferanten aus der Luft- und Raumfahrtindustrie in den Fokus nehmen müssen: 

  1. Lieferfähigkeit (Lieferantenentwicklung, Ramp-Up-Management, Effizienzsteigerung) 

  2. Qualitätsmanagement (Qualitätsvorausplanung) 

  3. Wettbewerbsfähigkeit (Benchmarks in Produktion & Logistik) 

  4. Nachhaltigkeit (Carbon Footprint/Green Factory) 

Lieferfähigkeit – Wachsen, ohne zu wachsen

Der Stellenabbau in der Luftfahrtindustrie zwingt Unternehmen, den Hochlauf ihrer Produktion in einer angespannten Personalsituation sowie ohne nennenswerten Personalaufbau („Wachstum, ohne zu wachsen”) zu meistern. Und das, obwohl viele bereits mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen haben (Recovery Management). Zugleich steht ihr Ramp-Up-Management unter hohem Kostendruck, begleitet von strengen Qualitätsanforderungen. 

Die Lösung für diese komplexe Situation liegt in der Operational Excellence. Effizienzsteigerungen sind nach unserer Erfahrung der wesentliche Hebel für ein nachhaltiges „Wachstum, ohne zu wachsen“. Hierbei konzentrieren wir uns als Unternehmensberatung auf folgende Stellhebel: 

  • Produktion (Prozessoptimierung durch klassischen Lean-Ansatz mit Fokus auf Wertstrom & Wertschöpfung / Coaching neuer Führungskräfte und Mitarbeitender) 

  • Logistik & Supply Chain (Bestände trotz unsicherer Forecast-Daten stabilisieren & optimieren / Materialverfügbarkeit & Lieferfähigkeit sicherstellen) 

  • Administration (Business Process Management für die End-to-End Geschäftsprozessoptimierung) 

  • Prozesstransparenz (KPI-Tracking mithilfe digitaler Tools)

Qualitätsmanagement – Standards wirksam umsetzen

Die Sicherstellung der Produktqualität steht bei vielen OEMs aktuell weit oben auf der Agenda. Das wirkt sich auf die Anforderungen an Lieferanten aus. So entwickelt sich die methodische Qualitätsplanung mithilfe von Advanced Product Quality Planning (APQP) mehr und mehr zum Standard in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Dem muss jeder Zulieferer im Entwicklungsprojekt gerecht werden. 

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APQP: Wissen bündeln, Fehler vermeiden, Entwicklungskosten senken

Advanced Product Quality Planning (APQP) ist ein systematisches Verfahren zur Qualitätsvorausplanung. Es entsteht ein Produktqualitätsplan, mit dem Sie Ihre Produkte schneller, günstiger und zuverlässiger entwickeln können.  Wissen und Erfahrungen („Lessons Learned“) aus allen relevanten Fachbereichen werden gebündelt, um Fehlerquellen zu versiegen und Entwicklungskosten zu senken. Dafür braucht es in der Regel keinen aufwändigen Einführungsprozess, sondern punktuelle Anpassungen, die sich erfahrungsgemäß sehr schnell rentieren.

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Wettbewerbsfähigkeit – Strategisches Fundament erneuern

Um jetzt und in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen aus der Luft- und Raumfahrt Grundsätzliches hinterfragen: Wie können sie sich vom Wettbewerb abheben? Wie sieht ihr ideales Operating Model aus? Welche Maßnahmen und Instrumente benötigen sie, um den Industrie-Benchmark in Logistik und Produktion zu erreichen? Wie können sie ihre Produktionskosten nachhaltig senken und sich strategisch für künftige Flugzeugneuentwicklungen aufstellen? 

Solche Fragen lassen sich nicht ohne Vorarbeit beantworten. Wir von Ingenics setzen im Bereich Managementberatung auf die Entwicklung eines Strategical Footprints. Bei diesem dreistufigen Prozess analysieren wir die Situation des Kunden aus drei Perspektiven: 

  • Plan Assessments (Effizienz) 

  • Werksverbund (Effektivität) 

  • Zielbildentwicklung (strategische Zukunft) 

Nachhaltigkeit – Luftfahrt CO2-neutral gestalten

Anspruchsvolle gesetzliche Klimaziele sorgen auch in der Luft- und Raumfahrt dafür, dass Unternehmen ihre Produktion und Produkte möglichst emissionsfrei gestalten müssen (Green Aircraft). Dies setzt eine nachhaltige Transformation voraus, bei der bewährte Ansätze und Konzepte grundlegend zu überdenken sind. 

Die Transformation der Branche hin zur CO2-Neutralität erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der End-to-End-Prozesse. Unternehmen müssen dabei nicht nur das Produkt, sondern den gesamten Herstellprozess analysieren. Unsere Beraterinnen und Berater konzentrieren sich hierbei auf drei Bausteine: 

  1. Nachhaltige Lieferkette
  2. Grüne Fabriken 
  3. Nachhaltige Produkte

Projekte, in denen wir Kunden bei der Dekarbonisierung helfen, beginnen immer mit einer Analyse des Status Quo. Anschließend bereiten wir ein individuelles Maßnahmenpaket vor (z. B. für bestehende oder neue Standorte), das wir gemeinsam mit dem Kunden sukzessive realisieren. Hierbei greifen wir bei Bedarf auf die Expertise von Partnern zurück (z. B. bei Fragen rund um die digitale Transformation). Dazu moderieren wir die Integration aller Workstreams, die für die Realisierung der Zero Emission Company notwendig sind. 

Ingenics: Unternehmensberatung für Luft- und Raumfahrt

Die Aviation Branche steht aktuell vor vielfältigen Herausforderungen, die teils noch völlig neu und unbekannt sind. Hierbei stehen wir Unternehmen als Luftfahrtberatung in allen Bereichen zur Seite, sei es Produktion, Logistik, Digitalisierung, Supply Chain Management oder Nachhaltigkeit

Anhand unserer langjährigen Consulting-Erfahrung in der Luft- und Raumfahrtindustrie können wir pragmatische, schnelle Lösungen entwickeln, die binnen kurzer Zeit Erfolge und Verbesserungen bewirken. Zugleich profitieren Unternehmen von Benchmark-Ansätzen, die unser Beratungs-Team aus anderen Industriebranchen auf die Luftfahrt übertragen kann. Diese Kombination hat sich in der Praxis für OEMs und Luftfahrtzulieferer auf der ganzen Welt bewährt. 


FAQ

Was ist Qualitätsvorausplanung?

Gerade in Europa gelten strenge gesetzliche Vorgaben für die Entwicklung, Herstellung und Instandhaltung von Luft- und Raumfahrtprodukten. Hierzu zählt eine gewissenhafte Qualitätsvorausplanung, die Risiken und Fehler während der Produktentstehung ausschließt. Beispielsweise schreiben EU und EASA vor, dass Luftfahrtzulieferer ein innerbetrieblich übergreifendes Qualitätssystem nutzen müssen, mit dem die Funktionsfähigkeit der Wertschöpfung unter Qualitätsaspekten gesteuert und überwacht werden kann. 

Was ist Advanced Product Quality Planning?

Advanced Product Quality Planning (APQP) ist eine Systematik für die Qualitätsvorausplanung. Sie bündelt eine Vielzahl an Maßnahmen zu einem Produktqualitätsplan, in dem Wissen und Erfahrungen (Lessons Learned) aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenfließen. Darauf aufbauend können Unternehmen Fehlerquellen versiegen und Entwicklungskosten reduzieren. 

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Bernhard Lietzmann

Bernhard Lietzmann

Partner
Telefon: +49 731 93680 225

Erik Neumann

Erik Neumann

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Telefon: +49 731 93680 225

Philipp Rautenberg

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Senior Project Manager
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