Werkstrukturplanung: Fabriken für die Zukunft wappnen
Wie eine Fabrik idealerweise gestaltet ist, hängt von den Prozessen sowie dem dafür nötigen Bedarf an Flächen, Ausstattung und Personal ab. Dementsprechend erfordert Fabrikplanung ein strategisches Konzept, das sich für die heutigen, aber auch die zukünftigen Produkte eignet. Genau hier setzt eine fundierte Werkstrukturplanung an.
Werkstrukturplanung ermöglicht zielgerichtetes Wachstum
Werkstrukturplanung (auch: Masterplanung) umfasst alle konzeptionellen Maßnahmen, die für die Umsetzung effizienter, variabler Produktions- und Logistikprozesse an einem Standort notwendig sind. Dies betrifft sowohl:
- die Optimierung oder Erweiterung bestehender Fabriken (Green Brownfield) als auch
- den Neubau nachhaltiger Produktionsstätten (Green Greenfield).
Ziel der Masterplanung sind Werk- und Fabrikstrukturen, die die Entwicklung des Unternehmens aktuell und in Zukunft unterstützen. Im Kern geht es darum, einen „roten Faden“ für die Werksentwicklung zu schaffen, der sich für unterschiedliche Marktbedarfe eignet.
Die Masterplanung muss sitzen
Eine solche Standortvision zu entwickeln, ist keine leichte Aufgabe. Schwankende Absatzprognosen, steigende Kundenanforderungen sowie eine zunehmende Variantenvielfalt auf Produktebene erschweren es, robuste Werkstrukturen zu planen. Hinzu kommen gesetzliche Umweltanforderungen (z. B. das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz der Bundesregierung), die teils völlig neue Rahmenbedingungen für die Gestaltung eines Standortes schaffen.
In diesem Umfeld müssen produzierende Unternehmen mit Bedacht vorgehen. Die Masterplanung einer Fabrik ist kein alltägliches Projekt. Es handelt sich um eine Initiative von hoher strategischer Relevanz. Das bedeutet: Die Investition muss sitzen. Andernfalls sind zeit- und kostenintensive Korrekturen notwendig, die mit besserer Vorarbeit vermeidbar wären.
Worauf kommt es bei der Werkstrukturplanung an?
Um falsche Entscheidungen bei der Werkstrukturplanung auszuschließen, müssen Unternehmen methodisch vorgehen und ihren Bedarf präzise definieren.
Wir von Ingenics setzen hierbei auf eine Dreiteilung aus Analyse, Zielbildentwicklung und -evaluierung:
1. Analyse
Bei der Planung einer Fabrik gilt das Credo „Design follows function“. Bevor Unternehmen die Anforderungen an ihre Fabrik konkretisieren, müssen sie zunächst die Prozesse definieren, die dort stattfinden sollen. Andernfalls müssten sie Abläufe in Produktion und Logistik an eine bestehende Architektur anpassen – und das ist in den seltensten Fällen effektiv.
Sinnvoll ist, zunächst eine Analyse der Ist-Situation der bestehenden bzw. geplanten Prozesslandschaft durchzuführen. Hierfür eignen sich Wertstromanalysen, in denen Materialfluss und Informationsfluss von allen wertschöpfenden Prozessen (Fertigung, Montage, Logistik etc.) mit Blick auf die Unternehmensziele ausführlich betrachtet werden. Anhand dieser Basis lassen sich verschwendungsfreie, flexible Prozesse definieren, die sich für unterschiedliche Marktanforderungen eignen.
2. Ziel-Layout
Anhand der Zielprozesse können Unternehmen ein Idealkonzept und -layout (inkl. geeigneter Synergien und Cluster) entwerfen, das im nächsten Schritt als Real-Layout auf die vorhandene Grundstücksoption übertragen wird. Hierbei müssen sie die Funktionsbereiche (Produktionsprozesse, Produktionssysteme etc.) so anordnen, dass sie die Wertschöpfung mit Blick auf die räumlichen Gegebenheiten der Fabrik optimal unterstützen. Das Ziel sind flexibel nutzbare, modular erweiterbare Gebäudestrukturen.
3. Evaluierung
Sobald ein Konzept für die konkreten Anforderungen an die Fabrik vorhanden ist, wird das Zielbild ausführlich überprüft. Die bis hierhin zusammengestellten Informationen zum Fabriklayout (Flächenbedarfe, Raumanforderungen, Medienbedarfe etc.) werden im CAD-System zu einem 3D-Modell zusammengefasst und dort konkretisiert. Auf diese Weise entsteht durch die Digitalisierung der Daten eine Übersicht zu den Anforderungen für die ermittelten Bedarfe sowie die Kosten, die sich daraus ableiten. Darauf aufbauend lassen sich Stufenpläne ableiten, mit denen das erarbeitete Konzept schrittweise realisiert werden kann.
Wie helfen wir Unternehmen bei der Masterplanung?
Mit einem methodischen Vorgehen ist nachhaltige Werkstrukturplanung kein Hexenwerk. Unsere Beraterinnen und Berater unterstützen produzierende Unternehmen jeder Größe seit Jahren dabei, bestehende Fabriken umzugestalten und zu erweitern oder neue Fabriken auf der grünen Wiese zu planen.
Auf Basis dieser branchenübergreifenden Erfahrung können wir Sie bei jedem Schritt Ihrer Masterplanung unterstützen.
Dies beinhaltet unter anderem folgende Leistungen:
- Planung von Prozessen, Strukturen und Layouts als Voraussetzung einer wertstromorientierten Produktion
- Definition der wirtschaftlichen und energieeffizienten Gebäudestrukturen und Produktionsprozesse
- Berücksichtigung der dafür erforderlichen Flächen und Raumanforderungen (inklusive maximaler Anpassungsfähigkeit für kommende Veränderungen)
- Organisationsberatung
- Arbeitssystemgestaltung
- Spezifikation von Einrichtung und Anlagen
- Optimierung von Durchlaufzeiten und Ressourceneinsatz
- „Roter Faden“ der Werksentwicklung in Baustufen
- Aktive Gestaltung des Planungsprozesses (Workshops, Schulungen etc.)
- Originaldokumente zur weiteren internen Verwendung (z. B. Excel-Kalkulationen)
- Integration von Industrie 4.0 Themen
- Anbindung des neues Werkes in das Supply Chain Management
Wie sieht Ihr Ergebnis der Planung aus?
Gute Werkstrukturplanung resultiert in einem flexiblen Konzept für Ihre Fabrikstruktur, in dem Gebäudestrukturen und Produktionsprozesse wirtschaftlich und energetisch effizient gestaltet sind. Dieses Konzept dient als Grundlage für die Feinplanung der Produktionsstätte , bei der die Funktionsbereiche im Zusammenspiel mit Architekturbüros bzw. Bauunternehmen im Detail ausgearbeitet werden.
Auch bei diesem Prozess kann unser Team Sie auf jeder Etappe begleiten. Bei Bedarf vermitteln wir zwischen Ihnen als Bauherrn und den Architektinnen und Architekten und stellen sicher, dass Ihre Anforderungen auch im Rahmen der Detailplanung erfüllt werden. Dazu helfen wir Ihnen, Ihren Stufenplan bei der Realisierung der Fabrik sukzessive umzusetzen.
Wie finden Sie den richtigen Architekten?
Zu den wichtigsten Aufgaben in der Fabrikplanung zählt die Auswahl des passenden Architektur- bzw. Planungsbüros. Dies ist ein komplexer Vorgang, der mit zahlreichen Regularien und Auflagen seitens der Architektenkammer verbunden ist und für Bauherren schnell unübersichtlich wird. Hier bietet sich ein strukturiertes Auswahlverfahren an, bei dem die Kandidaten auf der Longlist im Rahmen von Nutzwertanalysen ausführlich überprüft werden. So entsteht eine Shortlist mit Firmen, für die Angebotsgrundlagen als Basis für die Vertragsverhandlung erstellt werden können. Unser Team (darunter erfahrene Architektinnen und Architekten) kann Sie auch hier unterstützen und im Anschluss die komplette Planung und Durchführung des Bauprojektes übernehmen!