1. Es gibt mehr als einen Anbieter: Die Plattformlandschaft ist vielfältig.
Viele verbinden das Industrial Metaverse automatisch mit einem bestimmen Software-Anbieter – doch es gibt eine ganze Reihe weiterer Lösungen verschiedener Hersteller. Auch in der Wissenschaft wird über verschiedene Forschungsthemen an Standards zum Datenaustausch gearbeitet. Industrie und Forschung verfolgen ähnliche Ziele – nämlich eine kollaborative, vernetzte Umgebung für Planung, Betrieb und Optimierung vom Produkt über die industrielle Anlage bis zur gesamten Fabrik. Wichtig ist nicht nur, welche Plattform man nutzt sondern auch, ob die Plattform sich problemlos mit anderen Systemen verbinden lässt und ob sie zum individuellen Use Case eines Unternehmens passt.
2. Interoperabilität ist (noch) ein Problem – besonders zwischen Planungs- und Simulationsmodellen.
In vielen aktuellen Anwendungen koexistieren Modelle nebeneinander: ein 3D-Modell aus dem BIM-Projekt, eine Simulation in einer anderen Software, ein Dashboard mit Prozessdaten. Diese Modelle sind oft nicht semantisch oder funktional verbunden. Es fehlt an durchgängigen Datenmodellen, gemeinsamen Schnittstellen und Standards. Ein echtes Industrial Metaverse setzt aber voraus, dass diese digitalen Abbilder nicht nur nebeneinander existieren, sondern miteinander kommunizieren und synchronisiert werden.
3. Die Technologie ist da – aber noch nicht überall angekommen.
Das Industrial Metaverse ist in einigen Industrien, wie der Automobilbranche, längst kein Zukunftsthema mehr, wenn auch bisweilen unter anderem Namen. Technologien wie VR-Walkthroughs, Simulationsanbindungen oder die Integration von Echtzeitdaten in digitale Modelle sind dort bereits etabliert.
Der flächendeckende Einsatz in anderen Industriezweigen ist allerdings noch die Ausnahme. In vielen Bereichen der Industrie besonders im Mittelstand scheitert die breite Nutzung an fehlender Integration in bestehende Prozesse, unzureichender Datenqualität oder organisatorischen Hürden. Der technologische Reifegrad ist vorhanden – nur eben noch nicht überall.
4. Das Industrial Metaverse ist mehr als eine neue Technologie – es ist eine Denkweise.
Wer das Industrial Metaverse auf eine Visualisierungstechnologie reduziert, unterschätzt das Potenzial. Es geht um ein vernetztes Denken über Fachbereiche, Lebenszyklen und Unternehmensgrenzen hinweg. Fabrikplanung wird damit weniger ein linearer Prozess, sondern ein dynamisches Zusammenspiel von Planung, Betrieb und Optimierung auf Basis gemeinsamer, zugänglicher und vernetzter Daten. Erst wenn Planung und Betrieb als Teil eines durchgängigen Ökosystems verstanden werden, entsteht ein echter digitaler Kreislauf. Dafür braucht es neben Technologie vor allem auch organisatorischen Wandel.
5. Ohne Datenstrategie kein Industrial Metaverse.
Am Ende steht und fällt alles mit der Datenbasis. Ein Digitaler Zwilling ist nur so gut wie die Daten, die ihn füttern. Unternehmen müssen eine klare Strategie entwickeln, wie Daten erzeugt, gepflegt, strukturiert und zugänglich gemacht werden. Es reicht nicht, Tools einzuführen – es braucht eine Datenkultur. Wer seine Daten heute nicht im Griff hat, wird morgen keinen Nutzen aus dem Industrial Metaverse ziehen können.
Fazit
Das Industrial Metaverse ist kein Selbstläufer. Viele Technologien sind verfügbar, aber nicht reibungslos integriert. Doch genau darin liegt die Chance: Wer heute beginnt, sich mit dem Thema strukturiert auseinanderzusetzen, kann in Zukunft davon profitieren: effizientere Planungsprozesse, vernetzte Systeme und echter Mehrwert aus Daten.Wer zu lange wartet, wird ins Hintertreffen geraten, denn der Wandel passiert nicht morgen, sondern ist längst im Gange.
Ingenics unterstützt Unternehmen dabei, sich im Markt zu orientieren, passende Plattformen und Technologien zu bewerten und echten Mehrwert aus dem Industrial Metaverse zu ziehen. Ob strategisch, technisch oder organisatorisch – wir helfen dabei, aus dem Hype echten Nutzen zu generieren.