Treibhausgasemissionen: Der Druck auf Unternehmen steigt
Unternehmen sind zusehends stärker unter Druck ihre Fabrik- und Produktionsstrukturen nachhaltig zu gestalten – nicht zuletzt auf Grund des erhöhten gesellschaftlichen Bewusstseins, steigender Energiepreise und regulatorischerer Anforderungen. Laut eines Gutachtens der Bundesregierung von 2021 ist die produzierende Industrie für rund 20 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das Zielfeld Nachhaltigkeit wird deshalb auch für die Fabrikplanung und den Fabrikbetrieb immer wichtiger.
Im Rahmen des Ansatzes einer „Green Factory“ stehen Unternehmen verschiedene Einflussmöglichkeiten auf die Nachhaltigkeit zur Verfügung, wie etwa die Reduzierung von Emissionen oder die Nutzung von Erneuerbaren Energien (mehr dazu auch in dieser Veröffentlichung im Wissenschaftsverlag De Gruyter). Dies ist insbesondere am Standort Deutschland von besonderer Bedeutung, da die regulatorischen Anforderungen hier sehr hoch sind. Doch wie können Unternehmen das Potenzial von Erneuerbare Energien an Ihrem Standort bewerten und in ihre energetische Masterplanung integrieren?
Erneuerbare Energien als Lösungsansatz
Um den Produktionsstandort Deutschland langfristig attraktiv und wettbewerbsfähig zu halten, ist es daher von entscheidender Bedeutung, den CO2-Ausstoß in der Industrie zu reduzieren. Dazu hat Deutschland mehrere und zum Teil sehr komplexe Gesetze eingeführt, darunter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), den Emissionshandel und das Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Emissionsminderungszielen. Hinzu kommen europäische Regularien, wie das europäische Emissionshandelssystem.
Erneuerbare Energien bieten großes Potenzial, den Energiebedarf nachhaltig zu decken und die THG Emissionen zu reduzieren. Die Entwicklung und Umsetzung effizienter Speichertechnologien sowie die Integration Erneuerbarer Energien in bestehende Energiesysteme stellen jedoch noch Herausforderungen dar. Es gilt, Technologien und Strategien zu entwickeln, die eine effiziente Nutzung Erneuerbarer Energien ermöglichen. Nur so kann der Produktionsstandort Deutschland nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden.
Potenzialanalyse eines Standorts
Zuerst sollten Unternehmen die Potenziale von Erneuerbaren Energien an Ihrem Produktionsstandort kennen, um abschätzen zu können, wie diese effizient genutzt werden können. Durch die Analyse des vorhandenen Potenzials werden Informationen über die verfügbaren Ressourcen, wie z.B. Sonneneinstrahlung oder Windstärke, gewonnen. Diese Daten ermöglichen eine fundierte Abschätzung, welche Erneuerbaren Energien am besten geeignet sind und in welchem Umfang sie zur Deckung des Energiebedarfs beitragen können. Möglicherweise bieten sich hierbei auch Kombinationsmöglichkeiten mehrerer Energien an. Dieser erste Schritt erleichtert die Planung und Umsetzung einer nachhaltigen und effizienten Nutzung Erneuerbarer Energien an einem Industriestandort.
Ein geeignetes Instrument für diese Abschätzung ist der Energieautarkieatlas von Ingenics. Der Atlas ist ein Instrument zur detaillierten Erfassung der Potenziale im Bereich der Erneuerbaren Energien. Er kombiniert die Erträge aus Wind- und Solarenergie je Standort in Deutschland und erlaubt so eine flächenscharfe Darstellung der potenziellen Energieerträge aus erneuerbaren Quellen. Durch den Energieautarkiepotenzialfaktor (EAPF) kann darüber hinaus der Energieertrag bei hybrider Installation mehrerer Energieanlagen im deutschlandweiten Vergleich abgelesen werden. Er kann bei detaillierter Betrachtung um weitere Energieträger wie bspw. Geothermie erweitert werden. Darüber hinaus ermöglicht die im Atlas verwendete Methodik die Ermittlung des jährlichen Verlaufs der Energieerträge. Welche Anlagentypen sinnvoll und effizient installiert werden können, lässt sich auf dieser Grundlage ebenfalls abschätzen. Für die gezielte Planung des Einsatzes Erneuerbarer Energien und die optimale Nutzung ihrer Potenziale stellt der Energiepotenzialatlas somit eine wertvolle Informationsquelle dar.
Der Energieautarkieatlas
Deutschlandweite Darstellung des Energieautarkiepotenzialfaktors und des Energieautarkiepotenzials der Wind- und Solarkraft.
Der Energieautarkieatlas kann bei verschiedenen Problemstellungen in Projekten Anwendung finden: ob als Eingangsgröße für Machbarkeitsstudien, als ein Entscheidungskriterium bei der Standortssuche oder bei der energetischen Masterplanung neuer Fabriken. Darüber hinaus können damit auch bei bereits bestehenden Fabriken und Produktionen Restrukturierungspotenziale damit aufgedeckt werden. Lesen Sie hier mehr zur methodischen Standortanalyse.
Sollten Sie eine erste Analyse auch für Ihren Produktionsstandort nutzen wollen, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf: Zum Kontaktformular